Mitgliederversammlung des WBZ Boldecker Land in Barwedel

28.03.2013 | Stephan Wolf, neuer Stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Volkswagen, war jetzt zu Gast auf einer Mitgliederversammlung des IG Metall Wohnbezirkes Boldecker Land im Heidekrug in Barwedel.

v.l.n.r.: Heinrich Krause (IG Metall Wohnbezirksleiter), Stephan Wolf (stellvertretender VW-Gesamtbetriebratsvorsitzender), Wolfgang Pfeif (VW-Betriebsrat).

alle Fotos: Joachim Dürheide

Wolf war für den VW-Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh eingesprungen, der wegen einer Grippe kurzfristig absagen musste. Zur Veranstaltung mit dem Thema "Volkswagen aktuell" konnte IG Metall-Wohnbezirksleiter Heinrich Krause mehr als 50 Zuhörer begrüßen. Wolf nahm sich über zweieinhalb Stunde Zeit, um über aktuelle Entwicklungen bei Volkswagen zu sprechen. Fragen waren jederzeit möglich, so dass sich eine lebhafte Diskussion entwickelte. 

Der europäische Automarkt sei zwar in der Krise, "aber in Wolfsburg läuft es derzeit trotzdem richtig gut", sagte Wolf. "Golf und Tiguan laufen wie geschnitten Brot." Dennoch werde bei Volkswagen die schwierige Absatzlage vor allem in Westeuropa genau im Blick behalten.

Breiten Raum nahm die Diskussion um die Zeitarbeitnehmer ein. Vielen Fragestellern war es eben nicht egal, was die Kollegen, die zwar im VW-Werk neben ihnen arbeiten, aber nicht bei Volkswagen angestellt sind, für einen Lohn bekommen. Wolf zeigte auf, dass auch der Betriebsrat seine Möglichkeiten genutzt habe, um Einfluss zu nehmen. "Dass bei den Kollegen nicht mehr aufgestockt werden muss, dafür hat der Betriebsrat gesorgt. Dabei sind wir froh, dass wir euch haben. Das macht uns in der IG Metall stark."

Unterstützung kam aus den Zuschauerreihen. Torsten Tuchan aus Barwedel sagte: "Absolut einzigartig finde ich, dass der Betriebsrat von Volkswagen direkten Einfluss auf die Zeitarbeitsfirmen und auf Zulieferer hat. Die Einflussnahme auf die Einhaltung der Tarifverträge der Zulieferer wird, soweit möglich, sichergestellt und fast gleiches Geld für die Zeitarbeiter sucht seinen Vergleich in Deutschland, und ich glaube sogar in ganz Europa."

Auf die Tarifrunde kam Wolf ebenfalls kurz zu spreche. "5,5 Prozent ist eine Forderung, die wir uns gut überlegt haben. Wir wollen uns dabei nicht von der Forderung für den Flächentarif abkoppeln."

Zum Abschluss fasste Wolf zusammen: "Wir bei Volkswagen sind mit unseren Produkten gut aufgestellt. Und mit unserem Vorstandsvorsitzenden Dr. Martin Winterkorn haben wir an der Konzernspitze den weltweit besten Manager, den wir uns vorstellen können. Ihr könnt es mir glauben, er schätzt wirklich jeden einzelnen Mitarbeiter."

Für Martin Kittner aus Osloß war es ein guter Abend. "Ich gehe heute mit einem tieferen Einblick in die Abläufe unseres Unternehmens nach Hause."

(Text: Joachim Dürheide)