Mehr Sicherheit durch mehr Betriebsräte - IG Metall startet Offensive bei EDAG

27.09.2017 | Die IG Metall wird die Zahl der Betriebsräte beim Entwicklungsdienstleister EDAG Engineering GmbH massiv erhöhen. Die Offensive startet heute (27.09.2017) am EDAG-Standort Wolfsburg. Dort haben Mitglieder der Gewerkschaft zu einer Versammlung zur Bildung eines Wahlvorstandes eingeladen. Zeitgleich nehmen Wahlvorstände in Leipzig und München ihre Arbeit auf. Die Planungen für weitere Standorte, wie unter anderem in Ingolstadt, laufen auf Hochtouren.

Silvia Schied

"Der Wettbewerb unter Entwicklungsdienstleistern in der Automobilindustrie ist hart und der Preisdruck enorm. Die Beschäftigten wollen Sicherheit - und wählen deswegen jetzt starke Betriebsräte vor Ort", so Johann Horn, Unternehmensbeauftragter der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der EDAG.

Über Jahre hinweg wählten die Beschäftigten der EDAG bundesweit ein einziges Betriebsratsgremium mit Sitz in Fulda. Dieses war für rund 5000 Beschäftigte zweier EDAG-Unternehmen in ganz Deutschland zuständig. "Angesichts der harten Wettbewerbssituation ist das nicht mehr zeitgemäß", so Silvia Schied, Betriebsbetreuerin der IG Metall Wolfsburg. "Ein Betriebsrat mit 27 Mitgliedern ist viel zu wenig für tausende Beschäftigte, die über das ganze Land verteilt sind. Ich bin der Meinung, das ist nicht mehr zu schaffen. Deshalb brauchen wir einen starken Betriebsrat für EDAG hier in Wolfsburg direkt im Betrieb vor Ort."

Die IG Metall begründet ihre Offensive mit dem Betriebsverfassungsgesetz. Dort ist klar geregelt, wie viele Betriebsräte zu wählen sind. Ein Beispiel: "Am Standort Wolfsburg arbeiten über 700 Kolleginnen und Kollegen. Vertreten werden sie zurzeit von nur einem einzigen Betriebsratsmitglied mit Sitz am Standort. Das Gesetz verlangt aber 13 Mitglieder", erklärt Schied.

Dank der IG Metall sind künftig viel mehr Betriebsratsmandate zu wählen als bisher. Alle Beschäftigten der EDAG sind deswegen aufgerufen, für den Betriebsrat zu kandidieren. Kandidatinnen und Kandidaten sind gesetzlich umfassend vor Nachteilen oder gar Kündigungen geschützt. Die IG Metall unterstützt Interessierte in allen Fragen zur Kandidatur. Koordiniert werden die Wahlen vor Ort von den Betriebsbetreuern der IG Metall. Sie sind auch erste Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen, die selbst kandidieren wollen.