Entwicklungsdienstleister

„Markt der Möglichkeiten“ bei Altran

06.09.2019 | Wie lässt sich eine Betriebsversammlung lebendiger gestalten? Wie können die Beschäftigten noch besser eingebunden und zum Diskutieren angeregt werden? Diese Fragen hat sich der Betriebsrat von Altran gestellt und ist neue Wege gegangen: Mithilfe der Methode „Markt der Möglichkeiten“, einer Präsentationsform, die viel Beteiligung ermöglicht, hat das Gremium seine jüngste Betriebsversammlung konzipiert. Die Resonanz der rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte: Es war ein voller Erfolg.

Auf der Suche nach neuen Methoden, die Betriebsversammlung zu gestalten, war der Betriebsrat um den Vorsitzenden Jürgen Heinrich im Extranet der IG Metall fündig geworden. Dort werden Betriebsräten Methoden zur Gestaltung von Betriebsversammlungen an die Hand gegeben. Der „Markt der Möglichkeiten“ erschien Ramona Gase, der stellvertretenden Vorsitzenden, als besonders geeignetes Instrument.

Zu den vier Themen mobile Arbeit, Arbeitszeit, Urlaub und Tarifvertrag hatte der Betriebsrat bei Altran Stellwände – die Marktstände – aufgebaut. In vier Runden à 15 Minuten bewegten sich die Kolleginnen und Kollegen frei von einer Station zur nächsten, konnten sich dort mit dem Betriebsrat austauschen, Fragen stellen und ihre Wünsche oder Anregungen kundtun. Eine Infotafel ohne Moderation hielt Infomaterial sowie die sonstigen Berichte des Betriebsrates bereit und bot zudem die Gelegenheit, Kommentare und Fragen aufzuschreiben.

„Die lebhafte Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an einer beteiligungsorientierten Methode wie dieser zeigt, dass auch hochqualifizierte Ingenieure, wie sie bei Altran arbeiten, ein großes Interesse an betrieblicher Mitbestimmung haben“, sagte Ricarda Bier, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg.

„Der Betriebsrat geht mit dem Marktplatz der Möglichkeiten einen ganz neuen Weg – ein absolutes Novum bei den Entwicklungsdienstleistern in Wolfsburg. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut das bei den Beschäftigten angekommen ist“, beobachtete Kai-Martin Winter, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Wolfsburg.

Auch die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Ramona Gase zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. „Statt sich lange Redebeiträge anhören zu müssen, wollten wir den Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit geben, sich aktiv einzubringen“, berichtete sie. „Das hat sich gelohnt – auch für unsere Arbeit. Wir konnten viele Anregungen für uns aus den Gesprächen ziehen, die in unsere Arbeit einfließen werden. So haben wir etwa aus erster Hand erfahren, was sich die Beschäftigten für ihre Arbeitszeit und für das mobile Arbeiten wünschen. Zum Thema Urlaub und Bildungsurlaub konnten wir hilfreiche Tipps aus der Rechtsprechung geben. Besonders am Infostand zu Tarifthemen konnten wir, glaube ich, viel Halbwissen ausräumen und zeigen, wie stark die ‚Metaller‘ bei Altran in mögliche zukünftige Tarifverhandlungen eingebunden sind.“

Aus Sicht des 11-köpfigen Betriebsrats bei Altran war diese Veranstaltung zunächst ein Experiment. In den nächsten Tagen wird fleißig ausgewertet – sowohl die mitgenommenen Inhalte als auch die Details der Umsetzung. Aber, da ist sich das Gremium einig: Das war nicht die letzte Betriebsrats-Veranstaltung dieser Art bei Altran am Standort Wolfsburg.