MAN will Belegschaft für die Fehler des Vorstandes zur Rechenschaft ziehen!

16.09.2020 | Seit 2012 ist MAN Nutzfahrzeuge Teil der VW-Gruppe. Als Verstärkung der LKW-Sparte mit Scania und VW zusammen eine gute Idee. Seit mehreren Jahren bestimmen bei MAN Sparprogramme den Kurs. Der Vorstand war und ist nicht fähig diese Situation in eine positive Lage zu bringen. Vorstände wurden ausgewechselt, ein Sparprogramm jagt das nächste und ein Ende ist nicht in Sicht. Neben der Beschäftigungssicherung über alle Werke bis 2030 wurden damals an den jeweiligen Standorten Vereinbarungen abgeschlossen, die eine Zukunft für die Standorte mit entsprechenden Zusagen bedeutete. Der Vorstand spricht jetzt davon diese nötigenfalls auch zu kündigen und sich von den Standortverträgen zu distanzieren.

Für Salzgitter wurde 2015 im Standortvertrag vereinbart, eine Beschäftigtenzahl von 2552 Kolleginnen und Kollegen festzulegen, und den Standort von einem LKW-bauenden Standort zu einem Komponentenwerk für Achsen, Kurbelwellen etc. mit Logistikanbindung zu wandeln. 

Wir erinnern uns, das Salzgitter bereits 2007/08 die Produktion Busfertigung NEOMAN aufgeben musste, also für LKW und Komponenten umgebaut wurde.  

Der Vorstand der MAN hat am Freitag letzter Woche den Wirtschaftsausschuss und die Vorsitzenden der MAN-Standorte über einen neuen Kurs informiert. Die Rede ist davon 9500 Beschäftigte abzubauen. Sogar von Standortschließungen ist die Rede. Gleichzeitig mit der Information an die Betriebsräte ist eine Pressemitteilung an die Öffentlichkeit abgegangen und die Belegschaften der zu schließenden Standorte wurden zeitgleich informiert.

„Es ist ein Skandal, in dieser Art und Weise die betrieblichen Mitbestimmungsorgane zu hintergehen und Fakten zu schaffen. Wir werden uns auf jeden Fall zu wehren wissen und fordern, dass alle Verträge eingehalten werden!“ sagt Brigitte Runge, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine und Betreuerin der MAN Truck & Bus SZ.

Elke Behmer-Geisler, Betriebsratsvorsitzende MAN Truck & Bus SZ weist außerdem darauf hin: „Die Beschäftigten haben ihre Seite der Verträge eingehalten und fordern den Vorstand auf, ihre Versprechen, die in den Standortverträgen verankert sind, zu erfüllen.“

Die Belegschaft muss deshalb auf diese Situation – auch in Corona-Zeiten – vorbereitet werden und Kenntnis darüber bekommen, was der Vorstand der MAN jetzt mit den etwas mehr als 37000 Beschäftigten, aber auch mit Salzgitter vorhat.