Der Tarifexperte hielt aber auch noch weitere Themen wie die Leiharbeit als Gesprächsstoff bereit. 

"Nachdem der Fahrplan der Forderungen für die VW-Tarifverhandlungen in der letzten Woche von der Tarifkommission der Gewerkschaft in Hannover beschlossen worden ist, geht die Gewerkschaft in die IG Metall Wohnbezirke, um ihre Mitglieder aber auch interessierte Zuhörer direkt vor Ort zu informieren. Wir halten diese Art der Information an der Basis für besonders effizient", sagte Mehlhop eingangs.

Wie bereits der Öffentlichkeit bekannt geworden, fordere die Tarifkommission der IG Metall eine Erhöhung der Entgelte ab dem 1. Juni in Höhe von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

"Das passt für uns bei VW", so Mehlhop. "Außerdem fordert sie eine weitere jährliche Einmalzahlung in Höhe von 330 Euro für die Auszubildenden sowie die Studierenden im Praxisverbund." Gefordert werde zusätzlich die Zahlung eines einmaligen Lernmittelzuschusses in Höhe von 150 Euro zu Beginn der Ausbildung. 

Zur Leih- und Zeitarbeit sagte er, dass sich die Gewerkschaft die Thematik auf ihre Fahnen geschrieben habe. "Hier gibt es Wildwuchs", so Mehlhop. Viele der Zuhörer im Saal leben in dieser Situation. Es entwickelte sich eine überaus angeregte Diskussion. Mit dem Ergebnis, dass der Begriff Leiharbeiter einmal einer genaueren Betrachtung unterzogen werden müsse. Schon der Begriff gehöre abgeschafft und die Leiharbeit insbesondere.

"Denn", so formulierte es der IG Metaller Joachim Dürheide (Barwedel) aus seiner Sicht, "Gegenstände und Sachen können wir leihen oder verleihen. Menschen nicht." Diese Aussage fiel bei den Versammlungsteilnehmern auf fruchtbaren Boden.