89 Jahre Riesebergmorde

Gewerkschaften und Stadt Braunschweig gedenken der Opfer

05.07.2022 | Am 4. Juli 1933 wurden in Rieseberg neun Gewerkschafter und ein Student von den Nationalsozialisten ermordet. Aus diesem Anlass gedachte der Deutsche Gewerkschaftsbund Region SüdOstNiedersachsen gemeinsam mit der Stadt Braunschweig der Opfer.

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Gegen 17.00 Uhr fand eine Kranzniederlegung vor den Gräbern der Riesebergopfer auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof statt. Für die VVN-BdA redete Timo Reuter. Michael Kleber, DGB-Regionsgeschäftsführer, betonte: „Das Agieren von Neonazis in Braunschweig in den letzten Monaten ist erschreckend und erinnert mit den offenen Drohungen, Einschüchterungen und Gewalttaten an 1933. Mit dem Gedenken an die Riesebergopfer zeigen wir Haltung und mahnen gleichzeitig, dass unsere Demokratie kein Selbstläufer ist. 1933 wurden durch die Nationalsozialisten Minderheiten diskriminiert, Andersdenkende verfolgt und der Nationalismus beschworen“. Kleber weiter „Wir Gewerkschaften stehen gemeinsam mit der Stadt Braunschweig heute für ein weltoffenes, antifaschistisches Deutschland und ein soziales Europa.“

Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister Braunschweig, unterstrich: „Das Gedenken an die Opfer von Rieseberg ist und bleibt sehr wichtig. Das Unrecht, das all denen widerfahren ist, die während der Zeit des Nationalsozialismus aufrecht für ihre Haltung eingestanden haben oder die aus anderen Gründen diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, darf nicht vergessen werden. Mit Sorge sehe ich, wieviel Zustimmung heute jene erfahren, die das relativieren, verharmlosen oder menschenverachtende Haltungen sogar offen propagieren.“

Die Gedenkveranstaltungen fand ihren Abschluss in Rieseberg am Denkmal für die Opfer auf dem Gelände der ehemaligen DGB Jugendbildungsstätte. Andreas Roth, Betriebsrat der Bühler GmbH, hielt die Gedenkrede. Weitere Redebeiträge kamen von Hannes John, JAV-Vorsitzenden der Bühler GmbH sowie Henning Freiberg, Schöpfer des Rieseberg-Denkmals. Viele Wolfsburger Kolleg*innen gedachten der Opfer. Zudem wurde die Veranstaltung musikalisch vom IG Metall-Chor „Gegenwind“ aus Wolfsburg begleitet.