IG Metall Wolfsburg
29.11.2013 | "Der Koalitionsvertrag ist naturgemäß ein Kompromiss. Er ist nicht perfekt. Vorteile für die Arbeitnehmer sind aber dennoch nicht von der Hand zu weisen", sagt Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Vor allem die Aussagen zum Mindestlohn, von dem die Schwarz-Gelbe Regierung nichts wissen wollte, seien ein wichtiger Schritt in eine sozialere, gerechtere Gesellschaft. "8,50 Euro Stundenlohn ist auf Dauer nicht genug, für Millionen Menschen bedeutet der Mindestlohn aber eine deutliche Verbesserung für ihr Leben", sagt Erb.
Die Höchstverleihdauer bei Leiharbeit von 18 Monaten und die gleiche Bezahlung der Leiharbeiter nach neun Monaten bedeuteten zwar eine Verbesserungen für die Betroffenen: "Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt ausruhen können, Ziel bleibt gleicher Lohn für gleiche Arbeit", verspricht Erb.
Ein besonders positiver Punkt seien die Leistungsverbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente und die geplante abschlagfreie Rente ab 63 Jahren mit 45 Beitragsjahren. Erb begrüßt auch das Ziel, die Tarifbindung zu stärken.
Erb vermisst in den Koalitionsvereinbarungen allerdings eine Erweiterung der Mitbestimmung. Auch mit den Regelungen zur Bildung ist er nicht zufrieden und fordert - wie auch die IG Metall-Spitze in Frankfurt - Nachbesserungen. Ganz wichtig ist dem Wolfsburger Gewerkschaftschef auch eine gesetzlich verankerte Garantie für einen Ausbildungsplatz für jeden Jugendlichen. "Damit die Ziele der Koalitionsvereinbarungen keine Lippenbekenntnisse bleiben oder nur halbherzig umgesetzt werden, müssen wir die Gesetzgebung kritisch begleiten", sagte Erb.
© 2023 - IG Metall Wolfsburg Siegfried-Ehlers-Straße 2 - 38440 Wolfsburg