IG Metall Wolfsburg
13.12.2013 | Volkswagen hat am Standort Wolfsburg in diesem Jahr rund 1 800 Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer in eine Festanstellung übernommen. Seit 2010 waren es im Werk Wolfsburg mehr als 3 600. "Die Übernahme von Zeitarbeitskräften fällt nicht vom Himmel! Die musste der Betriebsrat durchsetzen", sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh auf der Betriebsversammlung am Donnerstag in Wolfsburg vor mehr als 18.000 Beschäftigten.
Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, betonte in seiner Rede, dass die Politik gefordert ist, die Situation von Leiharbeitnehmern auch außerhalb von Volkswagen zu verbessern: "Wir brauchen eine echte Mitbestimmung für den Betriebsrat, die über ein Informationsrecht hinaus geht", betonte er. Die verbindliche Höchstverleihdauer bei Leiharbeit von 18 Monaten und die gleiche Bezahlung wie die Stammbeschäftigten nach neun Monaten seien gute Ansätze im Koalitionsvertrag wie sie schon vor der Wahl von den Gewerkschaften gefordert waren. "Aber mir reicht das noch nicht", sagte Erb vor der VW-Belegschaft. Auch bei Werkverträgen müsse die Mitbestimmung der Betriebsräte deutlich gestärkt werden, sonst könne die Lohndrückerei mittels Werkverträge weitergeführt werden.
Die für die kommenden fünf Jahre beschlossene Investitionen für den Standort bewerten Erb und Betriebsratsvorsitzender Osterloh positiv. "Die Investitionen sichern die Zukunft des Werkes und sorgen für eine gute Auslastung", sagte Osterloh. Allein für den Fahrzeugbau in Wolfsburg sind bis 2018 rund 2,2 Milliarden Euro geplant. Mit den Investitionen werde aber nicht nur Beschäftigung gesichert. "Uns geht es auch um anständige Arbeitsbedingungen und ein gutes Arbeitsumfeld. Das ist ebenso wichtig und darf nicht zu kurz kommen", sagte Osterloh. In seinem Bericht an die Belegschaft hob Osterloh die Bedeutung des VW-Gesetzes für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Volkswagen hervor. "Der Erhalt des VW-Gesetzes ist in erster Linie der Erfolg der Belegschaft von Volkswagen". Niemand habe vor zehn Jahren am Beginn der Auseinandersetzung geglaubt, dass wir erfolgreich sein würden, sagte Osterloh.
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