IG Metall bei Bertrandt

Aufatmen bei der Bertrandt Technologie GmbH: Stellenabbau gestoppt

04.04.2025 | Tappenbeck – Gute Nachrichten für die Beschäftigten der Bertrandt Technologie GmbH (BTG) in Tappenbeck: Der vom Unternehmen lange geplante radikale Jobabbau am Standort konnte jetzt gestoppt werden. Der Betriebsrat und die Geschäftsführung verkündeten dies jetzt auf einer Betriebsversammlung.

Sebastian Schien, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg

Seit vielen Monaten hatten der Betriebsrat, die IG Metall und ihre Mitglieder gegen den geplanten Kahlschlag mit verschiedenen Aktionen protestiert und der Unternehmensführung Gespräche über Alternativen angeboten. Dabei eingebunden war auch die Politik: Neben der Landtagsabgeordneten Kirsikka Lansmann setzte sich auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil aktiv für die Beschäftigten ein.  Doch die Bertrandt-Führung zeigte sich nicht gesprächsbereit und hielt an den Plänen fest, rund 600 hoch qualifizierte Arbeitsplätze allein am Standort Tappenbeck abzubauen. Sogar Verhandlungen über die Modalitäten des Stellenabbaus wurden bereits geführt.

Betriebsbedingte Kündigungen sind jetzt zumindest für die BTG, eine von drei verschiedenen Bertrandt-GmbHs am Standort Tappenbeck, vom Tisch. Das Unternehmen begründete die Rolle rückwärts auf der Betriebsversammlung mit einer „vorausliegenden Auftragswelle“. Für den Betriebsrat und die IG Metall kommt diese Geschäftsentwicklung wenig überraschend. Immer wieder forderten die Arbeitnehmervertretung das Unternehmen zu mehr Geduld und Weitsicht auf. Statt auf wenig kreative Schnellschüsse zu setzen, solle man bestehende arbeitsmarktpolitische Instrumente wie die Kurzarbeit weiter nutzen, neue Geschäftsfelder ausloten und die Planungsrunde beim Hauptkunden Volkswagen abwarten, um die hart umkämpften Fachkräfte an Bord zu halten.

Dieses Szenario hat sich jetzt bewahrheitet. „Wir freuen uns sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen der BTG jetzt nicht mehr um ihren Job bangen müssen und danken dem Unternehmen für die letztendliche Einsicht. Besser spät als nie! Das sind übrigens auch gute Nachrichten für Bertrandt: Ohne die Proteste und den Widerstand der Metallerinnen und Metaller wären wahrscheinlich schon viele Beschäftigte nicht mehr da und das Unternehmen hätte sich auf mühsame Personalsuche begeben müssen“, sagt Sebastian Schien, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg.

„Nach der langen Hängepartie sind wir jetzt erleichtert, dass die Pläne für betriebsbedingte Kündigungen nun gecancelt sind. Unsere Einschätzung der Situation hat sich letztlich als richtig herausgestellt, das ist jetzt auch beim Unternehmen angekommen.  Das Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen bei den Protestaktionen hat sich gelohnt. Für diesen Rückhalt möchte ich Ihnen ebenso danken wie unserer Landtagsabgeordneten Kirsikka Lansmann und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für ihre Unterstützung sowie den vielen Metallerinnen und Metaller aus diversen anderen Betrieben für ihre Solidarität“, sagt der Betriebsratsvorsitzende der BTG, Tobias Hoppe.

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