Bundesweite Tarifverhandlung Kontraktlogistik gescheitert

Arbeitgeber lassen Tarif in der Kontraktlogistik platzen

29.03.2017 | Frankfurt/ Wolfsburg - Die Verhandlungen der IG Metall mit den Arbeitgebern über bundesweite Tarifverträge für die Kontraktlogistik sind gescheitert. Die Tarifpartner gingen am Samstagmorgen um 5:30 nach rund 16 Stunden ohne Ergebnis auseinander. Knackpunkt war die Höhe der Entgelte für die Beschäftigten. Hier waren die Arbeitgeber nicht bereit Zugeständnisse zu machen. "Sie wollten, dass wir ihnen ihr Billig-Modell - die Tarifflucht über Outsourcing - auch noch mit einem Tarifvertrag absegnen", kritisiert ein Mitglied der IG Metall-Tarifkommission.

Insgesamt hat die IG Metall fünf Monate lang über Flächentarife für die Kontraktlogistik verhandelt. Nach dem Scheitern will die IG Metall ihre bisherige Strategie fortsetzen und weiter Tarifverträge bei einzelnen Kontraktlogistik-Dienstleistern gemeinsam mit den Beschäftigten durchsetzen. Dies ist der IG Metall bereits bei zahlreichen Kontraktlogistikern insbesondere in der Automobilindustrie gelungen.

Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg: "Die regionalen Auseinandersetzung über Tarifverträge in der Kontraktlogistik gehen weiter. Ich bin mir sicher, dass wir auch in den kommenden Jahren erfolgreiche Tarifabschlüsse bei CEVA, Rudolph, Imperial Automotive, Schnellecke und weiteren Logistikdienstleistern erzielen. In den von der IG Metall Wolfsburg organisierten Betrieben können wir einen Organisationsgrad von 70 Prozent vorweisen, der Vorbildcharakter hat."