Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

350 Beschäftigte aus Hannover und Salzgitter eröffnen die Warnstreiks im IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen Anhalt

02.01.2018 | Hannover - Mit einem Warnstreik bei den beiden Unternehmen Radio Frequency Systems (RFS) und Nexans in Hannover und bei Bosch in Salzgitter, hat die IG Metall die erste Warnstreikwelle im Tarifgebiet der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen eröffnet. Um 9.30 Uhr zogen 100 Beschäftigte der Früh- und Normalschicht der benachbarten Kabelhersteller RFS und Nexans vors Werkstor.

Warnstreik bei Nexans. Foto: Heiko Stumpe

 "Wir müssen jetzt auf die Straße gehen, damit die Arbeitgeber zur Vernunft kommen", sagte Dirk Schulze, der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Hannover. "Sie nutzen die Flexibilität der Tarifverträge voll aus. Jetzt, wo die Bedürfnisse der Beschäftigten dran sind, weigern sie sich, zu verhandeln."

Empört über die Haltung der Arbeitgeber äußerte sich Martin Weick, der Betriebsratsvorsitzende von Nexans: "Unsere schwer belasteten Schichtarbeiter leiden unter dem 21-Schichten-System und brauchen dringend mehr selbstbestimmte Arbeitszeiten." "Das Scheinangebot der Arbeitgeber von zwei Prozent ist ein Schlag ins Gesicht",  kritisierte Birgit Gärtner, die Betriebsratsvorsitzende von RFS , "statt mehr selbstbestimmter Arbeitszeiten, wollen sie noch mehr Flexibilität und eine Ausweitung der Arbeitszeit."

Empört zeigte sich auch Florian Brencic, Vertrauenskörperleiter bei Bosch in Salzgitter: "Es ist eine Frechheit, die wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben bei Kindererziehung und Pflege als Nichtstun zu bezeichnen".

"Die Beschäftigten sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass die Renditeziele der Unternehmen übererfüllt werden. Deshalb ist eine deutlich spürbare Entgelterhöhung angemessen", fordert Achim Brandt, Betriebsratsvorsitzender Bosch vor den 250 Warnstreikenden. 

Mit weiteren Warnstreiks ist in den nächsten Tagen zu rechnen. Ab dem 8. Januar 2018 ruft die IG Metall flächendeckend zu Aktionen auf.

(Presseinformation des IG Metall-Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)