Vergütungsplus für Volkswagen-Auszubildende

140 Euro pro Monat mehr für alle Auszubildenden und Dual Studierenden im Haustarifgebiet

27.03.2025 | Generationen von Beschäftigten hat Volkswagen ausgebildet. Mit der Kündigung einer ganzen Tarifvertragsfamilie und entsprechender Paragraphen im Ausbildungstarifvertrag im September 2024 schien die Zukunft des kommenden VW-Nachwuchses ungewiss.

Tjard Steffens, Vorsitzender der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung Volkswagen

Zur Erinnerung: Ganze Standorte sollten dauerhaft von der Landkarte verschwinden, Massenentlassungen von zehntausenden Beschäftigten drohten ohne sozialverträglichen Rettungsschirm, und die monatlichen Entgelte sollten pauschal gesenkt werden. Neben der damals seit 30 Jahren in modifizierten Fassungen gültigen Beschäftigungssicherung hatte das Unternehmen zudem die Übernahmeverpflichtung für alle Auszubildenden und Dual Studierenden aufgekündigt.

„Wir konnten mit der Tarifeinigung im Dezember sicherstellen, dass Volkswagen auch weiterhin den Nachwuchs der Zukunft ausbildet. Das ist nicht nur für die Auszubildenden und Dual Studierenden selbst, sondern für die gesamten VW-Regionen ein wichtiges Zeichen. Damit konnte die Drohkulisse, die das Unternehmen während der Tarifrunde gegenüber den Auszubildenden und Dual Studierenden aufgebaut hat, abgewendet werden. Volkswagen hat ganze Familien über Generationen hinweg geprägt und wird dies auch weiterhin tun!“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.

Tjard Steffens, Vorsitzender der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung, ergänzt: „Der Tarifabschluss gibt uns Planungssicherheit für die Zukunft. Die Übernahmegarantie und die Erhöhung der Vergütung sind ein klares Signal an alle Auszubildenden und Dual Studierenden: Eure Arbeit und eure Zukunft sind es wert, gesichert zu werden. Volkswagen muss weiter in junge Talente investieren – und wir werden auch künftig dafür kämpfen, dass das so bleibt!“

Mit der Tarifeinigung vom 20. Dezember des vergangenen Jahres konnte eine neue Übernahmegarantie für Auszubildende und Dual Studierende wieder in Kraft gesetzt werden. Ab dem 1. Januar 2026 stellt Volkswagen jährlich 600 Ausbildungsplätze an sechs Standorten bereit. Zusätzlich werden 50 Plätze für eine Einstiegsqualifizierung angeboten. Darüber hinaus steigt die Ausbildungsvergütung ab dem 1. März 2025 um 140 Euro pro Ausbildungsjahr – eine Erhöhung analog der Fläche der Metall- und Elektroindustrie, die mit der jetzigen Entgeltabrechnung zum Tragen kommt.

Inzwischen sind viele Auszubildende bereits über 20 Jahre alt, sind häufig gezwungen aus dem ländlichen Raum in Ballungszentren zu ziehen und haben daher keine Möglichkeit mehr bei ihren Eltern zu wohnen. In einem umkämpften Markt wird es für junge Menschen ohnehin schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dort, wo vom Elternhaus gependelt werden kann, schlagen Spritkosten, Versicherungen und Anschaffungen von Zwei- oder Vierrädern in den Geldbeutel. Die Inflation der letzten Jahre kannte kein Alter, traf aber kleinere Einkommen massiv stärker als höhere. Demzufolge sind die Geldbeutel vieler junger Menschen in den letzten Jahren massiv unter Druck geraten. Daher ist die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen auch ein wichtiges Zeichen gegen die Kostensteigerungen.

(Pressemitteilung des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)

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