IG Metall Wolfsburg kooperiert mit Fiom Emilia-Romagna

16.03.2017 | Wolfsburg/ Bologna - Im Juni 2014 unterzeichneten IG Metall Wolfsburg und die italienische Metallgewerkschaft Fiom Emilia-Romagna in Bologna ein Kooperationsprogramm. "Nun wollen wir gemeinsam bei Zulieferern - vornehmlich für die Automobilindustrie - den unternehmensbezogenen Austausch vorantreiben und die Gründung erster Europäischer Betriebsräte vorantreiben", erklärt der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Wolfsburg, Hartwig Erb.

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Die veranstaltenden Organisationen.

Bruno Papignani, Vorsitzender der Fiom Emilia-Romagna: "Deutsche und italienische Unternehmen werden ihre direkten Auslandsinvestitionen bis 2030 verdoppeln. So verkörpern auch die Gewerkschaften unserer beiden Länder mit ihren rund 20 Millionen Mitgliedern einen zentralen Bestandteil in der europäischen Gewerkschaftsbewegung. Daher ist diese Kooperation zur Verteidigung der im europäischen Kontext errungenen Arbeitnehmerrechte von strategischer Bedeutung."
Beide Gewerkschaftsvertreter machen deutlich: Volkswagen wie auch andere Großkonzerne tendieren dazu, immer mehr Aufgaben an Logistik- und Ingenieursdienstleister auszulagern und die Zulieferer gegeneinander auszuspielen. Zwecks der Vermeidung eines gegenseitigen Unterbietungswettbewerbs zwischen deutschen und italienischen Standorten in der Zuliefererindustrie ist es wichtig, die Beschäftigten zu organisieren, betriebliche Interessenvertretungsstrukturen einzurichten und Tarifbindung herzustellen.

Der Austausch über lokale betriebliche Erfahrungen mit Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette steht im Vordergrund weiterer Treffen. Dabei unterstreichen IG Metall und Fiom die Bedeutung der Auswirkungen neuer digitaler Technologien auf die Arbeitswelt. (Link: Gemeinsame Erklärung: "Digitale Revolution und sozialer Zusammenhalt")

Erb stellt klar: "Volkswagen selbst ist sehr gut international vernetzt. In der Zuliefererindustrie müssen wir an dieser Stelle nachjustieren und den Austausch unserer eigenen Interessenvertreter fördern. Da Unternehmen wie Schnellecke, Continental, TI Automotive länderübergreifend tätig sind, reicht es nicht, Dumping regional zu unterbinden. Wir müssen die internationalen Standorte miteinander vernetzen, um für einheitliche Standards bei Arbeits- und Entgeltbedingen zu sorgen."