Bernd Osterloh fordert konsequentere Industriepolitik von der EU

Wirtschaftsminister Gabriel besucht VW-Betriebsversammlung

23.09.2014 | Wolfsburg - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel besuchte die heutige Betriebsversammlung von Volkswagen am Standort Wolfsburg.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel auf der Betriebsversammlung von Volkswagen in Wolfsburg

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Vor mehreren tausend Beschäftigten betonte VW-Konzernbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh: "Es war das gewerkschaftliche Engagement, die Interessen der Arbeitnehmer, die uns stets mit Sigmar Gabriel verbunden haben – und dies bis heute tun. Ihr könnt das daran sehen, dass Sigmar Gabriel der erste Bundeswirtschaftsminister ist, an den ich mich erinnern kann, der einen engen Draht zu den Gewerkschaften und den Betriebsräten in dieser Republik hält." Gabriel handle damit im besten Sinne der sozialen Marktwirtschaft, denn er Räume Arbeitgebern wie Arbeitnehmern den gleichen Raum ein.

Gabriel betonte: "Volkswagen ist der größte Automobilproduzent Europas. Und die Gründe für die Wettbewerbsstärke des VW-Konzerns, aber auch der deutschen Industrie insgesamt liegen ganz klar in der hohen Qualität ihrer Produkte und der besonderen Kundenorientierung. Und es die gesamte Belegschaft, die daran beteiligt ist, dass Volkswagen diesen kontinuierlichen und sehr erfolgreichen Weg zurückgelegt hat. Starke Mitspracherechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind bei VW aus Tradition tief verwurzelt. Und diese partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in den Betrieben ist für mich nicht nur ein zentrales Elemente des Wolfsburger Erfolgsmodells, sondern zugleich einer der wesentliche Schlüssel, weshalb der deutsche Arbeitsmarkt gegen den internationalen Trend so erfolgreich ist."

Osterloh forderte im Rahmen des Gabriel-Besuches außerdem eine konsequentere Industriepolitik der EU ein: "Klar ist: Die Industrie ist der wichtigste Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung. Sie verleiht der Wirtschaft Dynamik, schafft Arbeitsplätze und sichert Einkommen und Wohlstand für viele Menschen. Aber: Angesichts der Deindustrialisierung in Europa vermisse ich mehr Engagement vor allem in der europäischen Politik für die Interessen der Industriebeschäftigten. Deshalb sage ich deutlich: wir brauchen auf der europäischen Ebene ein Grundverständnis, dass es ohne Industrie nicht geht. Es kann und darf nicht sein, dass Europa keine oder eine halbherzige Industriepolitik verfolgt. Und es kann nicht sein, dass wir bei europäischen Richtlinien immer wieder Abwehrgefechte führen müssen, weil sie zu Lasten der Beschäftigten in der Industrie gehen."

Unten unter Dateien zum Download: Rede von Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg am 23. September 2014.