Glunz betreibt Tarifflucht

Warnstreik bei Glunz in Nettgau - 200 Teilnehmer beteiligen sich

25.04.2016 | Hannover/Wolfsburg/Nettgau - Die IG Metall und die Belegschaft der Glunz AG im Werk Nettgau haben erneut ein klares Signal an die Geschäftsführung gesendet: Rund 200 Kolleginnen und Kollegen sind am Montag in den Warnstreik getreten.

"Wir fordern den Arbeitgeber erneut auf, sich mit uns an den Verhandlungstisch zu setzen und ernsthaft über die Forderungen der IG Metall zu verhandeln", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Wilfried Hartmann. "Wer sich aus den Tarifen stehlen will, muss mit den Konsequenzen rechnen", mahnte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg an. Das Unternehmen hat den Tarifbereich verlassen und will die Arbeits- und Entgeltbedingungen spürbar verschlechtern.

"Es liegt nicht an uns, wenn sich der Tarifkonflikt bei Glunz weiter zuspitzt", stellt Gewerkschaftssekretär Dieter Pfeiffer fest. Nachdem die Verhandlungen am 7. März abgebrochen worden waren, hatte die IG Metall am 18. März einen Kompromiss vorgeschlagen, auf den die Konzernleitung nicht eingegangen war.

"Auf unsere Angebote hat die Geschäftsleitung ebenso wenig reagiert wie auf den ersten Warnstreik am 16. März, also haben wir nach Ablauf der Friedenspflicht zum zweiten Warnstreik aufgerufen", sagte Gewerkschaftssekretär Dieter Pfeiffer.

"Wir sind richtig sauer. Die Vorstellungen der Geschäftsleiter sind für die Beschäftigten nicht hinzunehmen. Wir wollen nicht schlechter gestellt werden als die Kolleginnen und Kollegen im Flächentarifvertrag", betonte Betriebsratsvorsitzender Axel Krüger.

In Nettgau arbeiten bei der Glunz AG mehr als 300 Mitarbeiter. Es werden hauptsächlich OSB- und Spanplatten für den Handel und die Möbelindustrie produziert und veredelt.