Betriebsversammlung im Werk Wolfsburg

Volkswagen: Positive Bilanz eines herausfordernden Jahres

04.12.2014 | Wolfsburg - Der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh und der Volkswagen Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Martin Winterkorn haben auf der Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg eine positive Bilanz des zu Ende gehenden Jahres gezogen. "2014 war ein hartes, aber letztlich auch erfolgreiches Jahr für den Konzern und auch für den Standort Wolfsburg", resümierte Winterkorn am Donnerstag.

Foto: Roland Niepaul

  • Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Martin Winterkorn und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh danken Mitarbeitern für großen Einsatz
  • Mehr als zehn Millionen Fahrzeugauslieferungen im Konzern erwartet - vier Jahre früher als geplant
  • Über 830 000 produzierte Autos im Werk Wolfsburg - 30 000 über Vorjahr
  • Verabschiedung in den Ruhestand: Stehende Ovationen für Prof. Dr. Werner Neubauer, Markenvorstand Geschäftsbereich Komponente
  • Bis 2019 fließen mehr als 36 Milliarden Euro an Sachinvestitionen in die deutschen Standorte des Konzerns

Der Konzern wird laut Winterkorn voraussichtlich mehr als zehn Millionen Fahrzeuge weltweit ausliefern und das Stammwerk Wolfsburg über 830 000 Fahrzeugen produzieren. "Das alles wäre ohne Ihren Einsatz, Ihr Können und Ihre harte Arbeit nicht möglich gewesen. Und dafür danken meine Vorstandskollegen und ich Ihnen allen heute sehr herzlich", so Winterkorn.

Osterloh erklärte: "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben im abgelaufenen Jahr durch Sonderschichten, Arbeit im Werksurlaub und viele Überstunden im indirekten Bereich einmal mehr bewiesen, dass wir gemeinsam die Ziele der Strategie 2018 erreichen wollen. Deshalb unterstützen wir auch das Effizienzprogramm von Dr. Winterkorn, denn wir wollen weiterhin auf hohem Niveau in unsere Produkte und neue Märkte investieren. Wir können insgesamt zufrieden auf die Mannschaftsleistung 2014 zurück blicken und optimistisch ins neue Jahr starten, das weitere Sonderschichten in Wolfsburg als Zeichen hoher Kundennachfrage bereit hält."

Verabschiedet wurde Prof. Dr. Werner Neubauer, der langjährige Markenvorstand für den Geschäftsbereich Komponente der Marke Volkswagen. Neubauer wechselt zum Jahresende in den Ruhestand. Der Vorstandsvorsitzende würdigte ihn als Persönlichkeit, die "Volkswagen fast ein halbes Jahrhundert lang begleitet und geprägt" habe. Dieser Würdigung schloss sich Osterloh an: "Werner Neubauer hat bis heute bewiesen, dass unsere Hausanfertigung sehr wohl wettbewerbsfähig ist und sich vor der externen Konkurrenz nicht fürchten muss." Die Entwicklung der Komponente, so Osterloh, sei sowohl ein wirtschaftlicher als auch ein beschäftigungspolitischer Erfolg. Auch technologisch setze die Komponentenfertigung Maßstäbe. Zum Abschied bekam "Mr. Komponente" (Winterkorn) langanhaltende Ovationen von Belegschaft, Betriebsrat und Vorstand.

Für 2015 setzt der Konzern den Worten Winterkorns zufolge auf drei Schwerpunkte: Globale Präsenz und weitere Internationalisierung, Ausbau der Technologieführerschaft sowie das Programm "Future Tracks", mit dem Konzern und Marke langfristig fit gemacht werden soll.

Dafür nimmt das Unternehmen viel Geld in die Hand: Bis 2019 wird der Konzern über 85 Milliarden Euro in neue Modelle, umweltfreundliche Technologien und Werke investieren. "Was mir besonders wichtig ist: Rund 56 Prozent aller Sachinvestitionen - sprich über 36 Milliarden Euro - fließen hier nach Deutschland", sagte Winterkorn. 5,3 Milliarden werden in diesem Zeitraum am Standort Wolfsburg investiert. Winterkorn: "Ich meine: Klarer kann man sich nicht zu einem Standort bekennen." Zukunftsinvestitionen und Effizienz, dies seien zwei Seiten derselben Medaille. Daher sei das Investitionsprogramm auch wesentlicher Bestandteil der Effizienz- und Zukunftsinitiative "Future Tracks".

Winterkorn erinnerte aber auch daran, dass der Wettlauf um die Mobilität der Zukunft sehr hart und kein Selbstläufer werde: "Deshalb ist es gut, dass der Betriebsrat für diese Zukunftsthemen nicht nur offen ist, sondern diese gemeinsam mit uns vorantreibt. Auch hier zeigt sich, dass wir bei Volkswagen unsere Zukunft gemeinsam gestalten!"

Gemeinsam mit Osterloh gab Winterkorn der Mannschaft zudem ein Update zu den seit Juli auf den Weg gebrachten Anstrengungen für mehr Effizienz und Ergebnisqualität bei der Marke Volkswagen. Die Effizienzinitiative sei vielversprechend gestartet und werde von allen Bereichen gemeinsam vorangetrieben. Strukturen, zahlreiche Maßnahmen und die Marschroute für 2015 seien definiert. Besonders hervorgehoben wurden die zahlreichen Ideen und Initiativen der Belegschaft.

Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, mahnte in seinem Redebeitrag das Unternehmen an, die Ausbildungsplätze - wie von der IG Metall in den anstehenden Tarifrunden gefordert - auf 1400 zu erhöhen: "Wir brauchen qualifizierten Nachwuchs. Es muss von höchster Priorität sein, dass wir möglichst viele junge Leute ausbilden".