Betriebsrätin Katrin Bergien: "Leider lehnte Semcon bisher jegliche Gespräche mit der IG Metall strikt ab. Das ist ein Schlag ins Gesicht für unsere gesamte Belegschaft. Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie steht in diesem Jahr für "Mehr Geld und mehr Gerechtigkeit durch Tarifbindung". Von beidem ist bei Semcon nichts zu spüren. Vor einigen Jahren gab es bei uns noch eine Betriebsrente, die einvernehmlich in einem Tarifvertrag mündete. Doch jetzt haben wir weder einen Tarifvertrag, noch eine Betriebsrente. 

Und es geht noch schlimmer: Nicht nur der Entgelttarifvertrag, sondern auch unser Haustarifvertrag - der Vertag für Auszubildende, Leiharbeitnehmer und den Mantel - ist von Semcon zum nächstmöglichen Termin gekündigt worden. Von daher freut es uns sehr, dass sich auch Betriebsräte und Vertrauensleute von IAV, AutoVision, Autohaus Wolfsburg, Sitech und Volkswagen an unserem Warnstreik beteiligt haben. Gemeinsam kämpfen wir für jeden einzelnen Mitarbeiter in der Metall- und Elektroindustrie. Nun ist es an der 'Zeit für mehr Solidarität'." 

Torsten Felgentreu von der IG Metall Wolfsburg: "Semcon hat Verantwortung für rund 200 Beschäftigte und ist nicht einmal in der Lage ans Telefon zu gehen. Soviel Sturheit und Unvernunft ist uns, soweit ich zurückdenken kann, noch nie entgegengeschlagen. Wenn Semcon die Blockadehaltung nicht verlässt, wird die IG Metall auch für alle anderen auslaufenden Tarifverträge bei Semcon Warnstreiks ausrufen und erst richtig loslegen." 

Verhandlungsführer Lothar Ewald: "Wir halten unser Gesprächsangebot aufrecht, machen uns aber auf das Schlimmste gefasst. Nun liegt es an der Semcon-Geschäftsführung alles weitere abzuwenden."