Tarifkonflikt Semcon

Semcon-Beschäftigte kämpfen weiter für einen Tarifvertrag

29.09.2016 | Wolfsburg - Mit einem weiteren Warnstreik haben die Semcon-Beschäftigten am Donnerstag, 27. September, erneut gezeigt, dass sie für einen Tarifvertrag weiter kämpfen werden. Die Geschäftsführung verweigert seit Monaten jegliche Gespräche mit der IG Metall und dem Betriebsrat zu den bestehenden, aber gekündigten, Tarifverträgen.

Fotos: Lars Landmann

"Wir möchten lieber konstruktive Verhandlungen über einen gerechten Tarif, doch die Arbeitgeberseite zwingt uns mit ihrer Verweigerungshaltung zum Arbeitskampf", sagte Lothar Ewald, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg und Betriebsbetreuer.

Zahlreiche Semcon-Beschäftigte hatten am Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt. "Die Situation ruft bei den Kolleginnen und Kollegen großes Unverständnis hervor. Wir erwarten von der Geschäftsführung, dass sie uns ernst nimmt und sich mit uns an den Verhandlungstisch setzt", sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Katrin Bergien.

Semcon möchte keine Tarifverträge mehr abschließen. Stattdessen sollen nur noch einzelvertragliche Regelungen am jeweiligen Standort die Bedingungen regeln. Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Entlohnung wäre damit freien Lauf gelassen. "Es lohnt sich, für einen Tarifvertrag zu kämpfen - nur ein Tarifvertrag kann Beschäftigten Sicherheit geben", betonte Lothar Ewald.