Antifa-Woche

Lesung von Borchert-Texten

04.11.2011 | Am Montag wird die Antifa-Woche 2011 mit einer Lesung von Texten von Wolfgang Borchert fortgesetzt. Dafür konnte der Intendant des Theaters Wolfsburg, Rainer Steinkamp gewonnen werden. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Theater Wolfsburg statt.

Das schmale Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der so genannten Trümmerliteratur. Mit seinem Heimkehrerdrama "Draußen vor der Tür" konnten sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizieren. Kurzgeschichten wie "Das Brot", "An diesem Dienstag" oder "Nachts schlafen die Ratten doch" wurden als musterhafte Beispiele ihrer Gattung häufige Schullektüre. Der Vortrag der pazifistischen Mahnung "Dann gibt es nur eins!" begleitete viele Friedenskundgebungen.

Wolfgang Borchert wurde 1941 zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen und musste am Angriff auf die Sowjetunion teilnehmen. An der Front zog er sich schwere Verwundungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert.

In der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter den im Krieg zugezogenen Erkrankungen und einer Leberschädigung. Nach kurzen Versuchen, erneut als Schauspieler und Kabarettist aktiv zu werden, blieb er ans Krankenbett gefesselt. Dort entstanden zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen das Drama "Draußen vor der Tür".

Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen einer Lebererkrankung. Bereits zu Lebzeiten war Borchert durch die Radioausstrahlung seines Heimkehrerdramas im Januar 1947 bekannt geworden. Sein Publikumserfolg setzte jedoch vor allem postum ein - beginnend mit der Theateruraufführung von Draußen vor der Tür am 21. November 1947, einen Tag nach seinem Tod.

Termin: Montag, 7. November 2011, 19:00 Uhr, Foyer 1. Obergeschoss, Gewerkschaftshaus Wolfsburg, Siegfried-Ehlers-Straße 2, 38440 Wolfsburg