IG Metall und Betriebsräte der Autoindustrie begrüßen Förderprogramm für Elektromobilität

27.04.2016 | Frankfurt am Main/Wolfsburg - Die IG Metall hat das Förderprogramm der Bundesregierung für Elektroautos als richtige Entscheidung zur Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze bewertet. "Dieser Schritt war dringend notwendig. Ich erwarte, dass jetzt schnell die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen werden. Am Zug sind aber auch die Unternehmen. Es braucht konkrete Investitionen in Fertigung und Wertschöpfung in Deutschland. Hier spielt die Batteriefertigung eine Schlüsselrolle", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt.

Jörg Hofmann

Auch die Betriebsratsvorsitzenden der Automobilhersteller BMW, Daimler und VW äußerten sich zustimmend zum Förderpaket für Elektroautos:

Manfred Schoch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BMW AG: "Die Automobilindustrie in Deutschland steht vor einem tiefgreifenden technologischen Wandel. Die Elektromobilität wird die Zukunft unserer Arbeitsplätze bestimmen. Ich bin froh, dass die Bundesregierung endlich erkannt hat, dass dieser technologische Wandel industriepolitisch von den Unternehmen, den Gewerkschaften und der Regierung aktiv gestaltet werden muss. Die gestrige Entscheidung ist ein erstes positives Signal zum Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland."

Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Daimler AG: "Wir setzen uns schon lange dafür ein, dass der Kauf von Elektrofahrzeugen in Deutschland gefördert wird. Insofern begrüßen wir die jetzt mit der Bundesregierung erzielte Einigung. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt klar: Der Markt für Elektrofahrzeuge muss erst einmal angeschoben werden, wenn er sich gut entwickeln soll. Autofahrer entscheiden sich leichter für ein umweltschonendes Elektroauto, wenn sie beim Kauf der immer noch teureren Fahrzeuge unterstützt werden und es eine gute Infrastruktur dafür gibt. Das verstehen wir unter sinnvoller Industriepolitik."

Bernd Osterloh, VW-Konzernbetriebsratsvorsitzender: "Angela Merkel und Sigmar Gabriel haben hiermit einen richtigen Schritt getan, um dafür zu sorgen, dass die Elektromobilität auch am Standort Deutschland nachhaltig Fuß fassen kann. Deutschland muss Leitmarkt der Elektromobilität werden. Dann können wir die E-Fahrzeuge auch erfolgreich auf den Weltmarkt bringen. Darum ist die jetzt beschlossene Unterstützung richtig. Von Volkswagen erwarten wir, dass sich der Vorstand in den Gesprächen mit uns zum Zukunftspakt für unsere deutschen Werke nun ebenso klar zur Elektromobilität an unseren Standorten bekennt. Forschung und Entwicklung muss ebenso am Standort Deutschland stattfinden wie wesentliche Wertschöpfungsstufen. Dazu gehört für uns auch, dass wir über eine Zellfertigung ernsthaft diskutieren müssen."