Interview

Hartwig Erb: "Demokratiearbeit leisten"

22.08.2012 | Die neonazistische NPD will im nächsten Jahr wieder in Wolfsburg aufmaschieren. Was der "Wolfsburger Schulterschluss der Demokraten" und die IG Metall dagegen unternehmen will, darüber sprach das Mitgliedermagazin WIR in der September-Ausgabe mit dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall Wolfsburg, Hartwig Erb.

Hartwig Erb

WIR: Die NPD hat für den 1. Juni 2013 angekündigt, in Wolfsburg marschieren zu wollen. Welche Reaktion löst diese Ankündigung bei Dir aus?

Hartwig Erb: Auf jeden Fall keine übertriebene Hektik oder gar Panik. Es war uns allen klar, dass die Nazis früher oder später versuchen werden, in Wolfsburg ein Bein auf den Boden zu bekommen. Das konnte der Wolfsburger Schulterschluss der Demokraten bis jetzt verhindern.

WIR: Wird sich der Wolfsburger Schulterschluss wieder neu konstituieren?

Hartwig Erb: Das hat er ja schon. Im Vorfeld der sogenannten „Sommertour“ der NPD hat sich der Schulterschluss wieder formiert, und ich bin sehr froh, dass wieder alle in Wolfsburg gesellschaftlich relevanten Kräfte mit an Bord sind. Das hat die große Beteiligung an der Gegendemo am 12. Juli eindrucksvoll gezeigt.

WIR: Was ist das Ziel für den 1. Juni 2013?

Hartwig Erb: Erstens, die Nazis dürfen in Wolfsburg keinen Fuß auf den Boden bekommen. Das meine ich wörtlich! Ich fände es unerträglich, wenn sie am Denkmal des Emigranten oder auf dem Sara-Frenkel-Platz stehen würden.

Zweitens, es ist höchste Zeit, den politischen Druck zu verstärken, dass diese Partei endlich verboten wird und nicht noch weiter Gelder aus der Wahlkampfkostenerstattung bekommt.

Drittens, wir müssen in den nächsten Wochen und Monaten und darüber hinaus viel Demokratiearbeit leisten, besonders an und in unseren Schulen.