Spendenaktion

Fahrräder wurden von Flüchtlingen in Empfang genommen

26.06.2015 | Wolfsburg - Fast 100 Fahrräder wurden heute im Sozialkaufhaus Lichtblick von Flüchtlingen in Empfang genommen. Der IG Metall Vertrauenskörper bei Volkswagen hatte die VW-Belegschaft und die Bürgerinnen und Bürger in der Region dazu aufgerufen, Fahrräder für Flüchtlinge aus Wolfsburg sowie den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn zu spenden.

V.l.n.r. Ingo Schoone, Samar Saghbini, Manuela Seelmann, Zekiye Ural, Ulrich Fischer, May Sadek, Daniela Sens, Ulrich Raschkowsi, Luc Grobauer, Dieter Mollenhauer, Thomas Heyn

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Am vergangenen Freitag konnten sich Flüchtlinge erstmals im Sozialkaufhaus in Wolfsburg ein Fahrrad gegen einen geringen Preis abholen. Für den gezahlten Betrag erhielten sie zudem einen Gutschein in gleicher Höhe, mit dem sie im Sozialkaufhaus einkaufen können.

"Über den Tag hinweg hatten wir 200 Kaufwillige bei Lichtblick zu Gast, sodass es zwischenzeitlich durch die vielen Besucher ganz schön unübersichtlich war", berichtete die Leiterin des Sozialkaufhauses Manuela Seelmann. "Eine gelungene Aktion" fand auch Ulrich Raschkowski von der Flüchtlingshilfe Wolfsburg: "Nun muss überlegt werden, wie der dauerhafte Erhalt der Fahrräder bewerkstelligt und das Projekt auf langfristige Füße gestellt werden kann. Denn bis zum Jahresende werden rund 2000 Flüchtlinge in Wolfsburg leben. 1000 Menschen sind bereits in Wolfsburg untergekommen."

Neben der Ausgabe von Fahrrädern fand in Kooperation mit dem Auto Club Europa am Nachmittag ein Training für Kinder zum Verhalten im Straßenverkehr statt. Als Ehrenamtliche waren Daniela Sens und Ulrich Fischer am Start: "Es geht darum, den Kindern beizubringen, wie Sie das Fahrrad beherrschen können. Dabei handelt es sich um grundlegende Dinge, wie beim Schulterblick nicht das Gleichgewicht zu verlieren und wie gebremst wird. Auch das Erkennen von Verkehrsschildern und die Beachtung von Baustellen stand bei den Kleinen auf dem Plan. Kinder müssen im Straßenverkehr besonders aufmerksam sein, denn sie sind das schwächste Glied. Für Erwachsene gilt natürlich auch, auf Kinder Acht zu geben."

Thomas Hein vom DGB-Stadtverband, der gleich noch Bekannte vom IG Metall Ortsteil Schillerteich mitgebracht hatte, war begeistert über die strahlenden Augen der Kinder bei der Entgegennahme der kleinen Kinderfahrräder.

Die Stadtteilmütter halfen während des gesamten Tages beim Übersetzen: "Wir wollen eine Brücke zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern in den einzelnen Stadtteilen und den zugezogenen Menschen mit Migrationshintergrund herstellen. Wenn wir für Kinder hier beim Fahrradparcours übersetzen, können sie besser verstehen, was von ihnen verlangt wird und sie fühlen sich möglicherweise auch dadurch geborgener. Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es ebenfalls hilfreich, wenn man die gleiche Sprache spricht", erklärt Stadtteilmutter May Sadek.

Auch die Fahrradwerkstatt Netzwerk Wolfsburg mit Leiter Ingo Schoone war vertreten: "Netzwerk wird das Sozialkaufhaus zukünftig stärker unterstützen. Wir vermitteln Mitarbeitern des Kaufhauses, wie man Fahrräder repariert und verkehrstüchtig macht. Dafür verleihen wir an Lichtblick Werkzeug und geben Ersatzmaterialen, die wir in großen Mengen bestellen, zu vergünstigten Preisen an das Sozialkaufhaus weiter."

Die nächste konzentrierte Ausgabe von Fahrrädern an Flüchtlinge im Sozialkaufhaus Lichtblick wird am kommenden Mittwoch, den 1. Juli und am Freitag, den 3. Juli in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr erfolgen.