Delegiertenversammlung der IG Metall Wolfsburg mit dem neuen Bezirksleiter Thorsten Gröger

22.03.2017 | Auf der Delegiertenversammlung sprach der neue Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger, zu den rund 200 Delegierten der IG Metall Wolfsburg. Während seiner Rede legte er Schwerpunkte auf die Forderungen zur Rente in Vorbereitung auf die Bundestagswahl und auf die Arbeitszeitdebatte für die Tarifrunde 2018.

Thorsten Gröger, IG Metall Bezirksleiter. Foto: Heiko Stumpe.

Forderungen Rente (Schwerpunkt Bundestagswahl)

"Zwei Drittel der Beschäftigten machen sich Sorgen um ihre Alterssicherung. Selbst immer mehr Menschen, die lange gearbeitet und gut verdient haben, können wegen der Anhebung des Renteneintrittsalters und der Absenkung des Rentenniveaus nicht mehr gut von ihrer Rente leben. Brüche in der Erwerbsbiografie und Phasen, in denen wenig verdient wurde, führen quasi automatisch zu Altersarmut.

Das darf so nicht weitergehen. Die Rente mit 67 war falsch und ist falsch. Unser Ziel bleibt: Eine Rente, die für ein gutes Leben reicht!

Wir fordern eine Umkehr in der Rentenpolitik: Einen sofortigen Stopp der Talfahrt der Renten. Wir sind heute schon bei unter 48 Prozent. Dann muss es bald wieder nach oben gehen, auf mindestens 50 Prozent!"

Forderungen Arbeitszeit (Schwerpunkt Tarifrunde 2018)

"Auf die Tarifrunden der Metall- und Elektroindustrie und bei Volkswagen 2018 bereiten wir uns jetzt schon intensiv vor. Hier geht es nicht nur um Entgelt, wir werden auch Forderungen zur Arbeitszeit stellen. Auf der Tarifpolitischen Konferenz am 2. März in Hannover haben sich deutliche Schwerpunkte herausgebildet.

Schichtarbeit bedeutet die größte Einschränkung für Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Wir fordern eine Verringerung der vielfältigen Belastungen durch Schichtarbeit. Körperlich, gesundheitlich, psychisch und sozial.

Wir wollen Ansprüche zur individuellen Reduzierung von Arbeitszeit und zur Freistellung in verschiedenen Lebensphasen mit Entgeltausgleich. Um Prioritäten setzen zu können, zugunsten von Familie, Pflege und Qualifizierung oder individuellen Bedürfnissen.

Wichtig ist auch das Thema Mobiles Arbeiten. Jede Stunde, die gearbeitet wird, muss erfasst und vergütet werden. Es muss ein Recht auf Nichterreichbarkeit geben."

Hintergrund:

Thorsten Gröger übernahm zum 1. Januar 2017 das Amt des Bezirksleiters für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt von Hartmut Meine. Der 47-jährige ist gelernter Werkzeugmacher. Er vertritt die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seit 29 Jahren. So engagierte sich Gröger ab 1987 als IG Metall-Vertrauensmann und Vertrauenskörperleiter sowie als Betriebsratsvorsitzender beim Automobilzulieferer Faurecia in Stadthagen. 2005 wechselte Gröger in die IG Metall-Geschäftsstelle Nienburg-Stadthagen und war dort seit 2010 Bevollmächtigter. Thorsten Gröger ist verheiratet und hat einen Sohn.