Ausstellung

"Das Italienerdorf Berliner Brücke"

24.03.2015 | Wolfsburg, 24. März 2015. Ein schmales Etagen-Bett, ein mickriger Kleiderschrank und kleiner Tisch - allesamt in die Jahre gekommene Holzmöbel.

Foto: Lars Wöllnitz.

Die Migrantenvertretung der IG Metall im Volkswagen Werk Wolfsburg eröffnete am heutigen Dienstag die Ausstellung "Das Italienerdorf Berliner Brücke". Noch bis Freitag können sich Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen die Originalmöbel aus den ehemaligen Gastarbeiterbarracken in den Räumen der Migrantenvertretung im Werk Wolfsburg (Südstraße, Sektor 21, 1. OG) anschauen. Dazu gibt's jede Menge historische Fotos und Dokumente. Rund 100 Beschäftigte waren schon bei der Eröffnung mit dabei. 

"Wir möchten ein Stück Einwanderungsgeschichte von Volkswagen zeigen", sagte Giuseppe Gianchino, Vorsitzender der Migrantenvertretung. Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, sagte: "Es ist wichtig, dass wir uns mit der Geschichte unserer Stadt auseinandersetzen. Sie ist untrennbar mit der Migration unserer italienischen Kollegen verbunden. Die Ausstellung gibt einen guten Einblick."

Lorenzo Annese, 1965 zum ersten italienischen Betriebsrat bei Volkswagen und in Deutschland gewählt, stellte ein den Löwenanteil der Erinnerungsstücke zur Verfügung: "Diese Ausstellung war ein großer Wunsch von mir. Sie macht auch deutlich, was für eine tolle Entwicklung Volkswagen genommen hat. Es ist heute ein internationales Unternehmen mit einer besonderen Kultur. Die Vielfalt der Menschen ist die Stärke von Volkswagen."

Die Erinnerungsstücke aufzutreiben, war nicht einfach: Annese holte dafür sogar ein Etagenbett, das früher einmal im Italienerdorf gestanden hatte und später nach Sardinien gebracht worden war, wieder zurück nach Wolfsburg. "der Sardische Kulturverein Wolfsburg hatte mir beim Transport geholfen."

Bereits auf der Betriebsversammlung in der vergangenen Woche hatte die Migrantenvertretung Teile der Ausstellung gezeigt. Es gab Lob für die Ausstellung. Sie soll jetzt noch an mehreren Stellen gezeigt werden - darunter auch im Gewerkschaftshaus.

(Pressemitteilung des Volkswagen Betriebsrates)