Protestveranstaltung in Gifhorn

Conti-Belegschaft protestiert gegen Abbaupläne - Kundgebung in der Stadt

25.09.2015 | Gifhorn - Mehr als 1000 Kolleginnen und Kollegen von Continental-Teves haben am Freitag in der Innenstadt von Gifhorn gegen die Abbaupläne der Geschäftsführung protestiert. "Wir werden weiter um jeden Arbeitsplatz kämpfen", sagte Uwe Szymanowski, Betriebsratsvorsitzender.

Lothar Ewald spricht zu den protestierenden Beschäftigten bei Conti. Fotos: Roland Hermstein

Hartwig Erb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg

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"Nachdem die Unternehmensseite die Gespräche für gescheitert erklärt hat, ist die Sorge um die Arbeitsplätze und die Zukunft des Standortes gestiegen", sagte  Lothar Ewald, Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.  "Wir befürchten, dass die Geschäftsführung ein Sterben auf Raten plant. Das hätte Folgen für die ganze Stadt und Region", warnte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.  

Mit Transparenten und Trillerpfeifen war die Belegschaft vom Werkstor aus in die Innenstadt gezogen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Zur Kundgebung auf dem Schillerplatz waren auch viele ehemalige Beschäftigte von Conti-Teves und Bürger der Stadt sowie Vertreter anderer Unternehmen und der Politik gekommen. "Conti-Teves und Gifhorn, das sind zwei Seiten derselben Münze. Die Stadt steht hinter der Belegschaft von Conti-Teves", versprach Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich (CDU).  "Nur mit unserem gemeinsamen Protest können wir Conti zur Vernunft bringen", sagte Landtagsabgeordneter Detelf Tanke (SPD).

"Hier stehen Existenzen auf dem Spiel. Die Arbeitslosigkeit wird steigen und das hat Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft in der Region", sagte auch Hartwig Erb.  Lothar Ewald weist daraufhin, dass ein Einschnitt heute bei Conti auch für die Zukunft Folgen hat: "Obwohl Mangel an Fachkräften besteht und der demografische Wandel Sorgen bereitet, werden in Gifhorn dann weniger Jugendliche ausgebildet. Auch das wird sich auf Stadt und Region auswirken." 

"Wir haben in den monatelangen Gesprächen mit konstruktiven Vorschlägen versucht, die Zukunft des Standorts zu sichern. Beim letzten Treffen hat Conti weiterhin auf seinen alten Forderungen bestanden und die Tür zugeschlagen. Wir bedauern es sehr, dass keine Lösung gefunden wurde. Damit wir uns für die Belegschaft wieder an einen Tisch setzen und  in konstruktive Verhandlungen kommen, machen wir jetzt Druck." Ein Termin für ein weiteres Treffen ist derzeit nicht vereinbart.