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Arbeitstagung mit Kolleginnen und Kollegen aus Mittel- und Osteuropa

24.11.2015 | Wolfsburg - Zu einer zweitägigen Arbeitstagung trafen sich vom 19. bis 21. November die Vertreter des Mittel- und Osteuropäischen Gewerkschaftsnetzwerk im Wolfsburger Gewerkschaftshaus. Die knapp 40 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Polen, Russland, Tschechien, der Slowakei und erstmals auch aus Sarajewo/Bosnien sowie auch aus deutschen Standorten, diskutierten aktuelle Themen.

Foto: Matthias Leitzke

Hartwig Erb ging dabei auch auf die Auswirkungen des Dieselskandals bei VW ein, und betonte, "dass die Beschäftigungssicherung der Stamm- und Leiharbeiter für uns höchste Priorität hat. Wir wollen niemanden zurücklassen, auch nicht unsere Zulieferer." In Anbetracht der anstehenden Planungsrunde bei Volkswagen plädierte Erb für einen fairen Ausgleich zwischen den Standorten. Einen breiten Raum nahm auch die Diskussion um die Flüchtlingswelle in Europa ein. "Wir tragen eine außerordentlich hohe Verantwortung für die Menschen, die vor Verfolgung und Tod fliehen. Wir wären gut aufgestellt, wenn wir keine Zäune in Europa bauen würden". Dabei warb Erb leidenschaftlich für eine offene Gesellschaft in Deutschland und Europa

Die Konferenz befasste sich im weiteren Verlauf mit den aktuellen Herausforderungen an den Mittel- und Osteuropäischen Standorten. Mustafa Ergül, Jugend- und Auszubildendenvertreter bei Volkswagen informierte über die ehrenamtliche Struktur der IG Metall bei Volkswagen. Ralf Mattes, Betriebsrat bei Audi Ingolstadt, referierte über die Angestelltenarbeit bei Audi und verdeutlichte eindrucksvoll die Notwendigkeit dieser Arbeit. Joachim Fährmann, Bildungssekretär der IG Metall Wolfsburg nahm die Teilnehmer mit auf eine Reise in eine mögliche digitalisierte Zukunft der Industriearbeit. "Das Netzwerk ist thematisch am Puls der Zeit und es zieht sehr viel Wissen und Kraft aus den Treffen", resümierte Flavio Benites, Fachsekretär für Internationales am Ende Veranstaltung. Das nächste MOE-Netzwerk wird im Mai in Tschechien stattfinden.

Text: Joachim Fährmann