Aktionstag gegen Werkverträge auch bei Volkswagen

24.09.2015 | Wolfsburg - An einem bundesweiten Aktionstag der IG Metall gegen den Missbrauch von Werkverträgen beteiligten sich heute auch Kolleginnen und Kollegen im VW-Werk Wolfsburg. Etwa 500 Vertrauensleute und Gewerkschafter versammelten sich auf dem Platz vor der Halle 90b in der Technischen Entwicklung. Hier informierte IG Metall-Betriebsrat Gerardo Scarpino.

Fotos: Jörg Lünsmann

„Wir sind nicht grundsätzlich gegen Werkverträge. Aber wir sind gegen den Missbrauch zu Lasten der betroffenen Beschäftigten“, so Scarpino. Laut einer Umfrage in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen nutzen immer mehr Arbeitgeber Werkverträge zur Umgehung von Tarifverträgen und zum Abbau von Stammpersonal. 

Werkverträgen und Dienstleister sind auch in der Forschung und Entwicklung bei Volkswagen vertreten. „Durch den Druck des Betriebsrats gibt es bei Volkswagen aber eine Regelung zum Umgang mit Werkverträgen“, so Scarpino. Er betonte: „Betriebsrat und Unternehmen können nicht der Ausputzer für den Gesetzgeber sein. Deshalb ist es richtig, dass die IG Metall jetzt Druck auf den Gesetzgeber macht.“ Es müsse endlich klare Regeln und Rechtssicherheit bei der Anwendung von Werkverträgen geben.

Auch andernorts formierte sich der Protest. Vor dem Gewerkschaftshaus der IG Metall in Wolfsburg gab es eine Straßenaktion. In Hannover sagte IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine: „Niemand hat etwas gegen die Vergabe von Malerarbeiten in einem Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. Wenn es aber darum geht, Arbeitsumfänge in den Kernbereichen der Produktion oder Entwicklung an tariflose Werkvertragsunternehmen zu vergeben, um Stammarbeitsplätze abzubauen, wird die IG Metall nicht tatenlos zuschauen. Auch bei Daimler in Stuttgart und Porsche in Leipzig gab es Kundgebungen. (lw)