Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

990 Beschäftigte beteiligen sich an Mitternachtswarnstreiks in Niedersachsen

29.04.2016 | Hannover/Gifhorn - Beschäftigte aus 11 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie haben unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum Freitag, ab 0 Uhr zeitweise die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall rief bundesweit Beschäftigte der Branche zu Warnstreiks auf, um ihrer Forderung nach einer Entgeltsteigerung von 5 Prozent mehr Nachdruck zu verleihen.

Foto: Roland Hermstein

Bei Continental in Gifhorn streikten rund 250 Beschäftigte. Die gesamte Nachtschicht zeigte sich solidarisch: "Mit dem von gestern vorgelegten alternativen Angebot wird weiter auf Magerkost für die Beschäftigten zu Gunsten der Profite gesetzt. Offensichtlich sind die Arbeitgeber in dieser Tarifrunde auf Zank bedacht. Auf diese Verweigerung werden wir mit konstruktiven Verhandlungen, aber auch massiven Warnstreiks reagieren. Auch der 1. Mai wird Dreh- und Angelpunkt dafür sein, um über diese Entwicklungen zu sprechen", sagte Hartwig Erb, Erster Bevollmächtigter, zur Belegschaft von Continental.

Torsten Felgentreu, Politischer Sekretär der IG Metall Wolfsburg und zuständiger Betriebsbetreuer für Continental-Teves: "Das Angebot schlägt für Continental in Gifhorn um ein vielfaches mehr negativ auf, da das Unternehmen plant, die Zerspanung und somit rund 300 Arbeitsplätze nach Tschechien zu verlegen. Erst auslagern und dann für den Rest der Belegschaft keine Verantwortung mehr übernehmen. Das ist Tarifflucht und werden wir nicht hinnehmen."