Argumente gegen hohle Parolen

"Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg."

Ausländer nehmen häufig Arbeiten an, die Deutsche ablehnen: zu niedrigsten Löhnen, als Nachtarbeit. Bestimmte Branchen kommen nicht ohne Ausländer aus (Gaststätten- und Hotelbetriebe) oder sind auf sie angewiesen, da nicht genügend Deutsche qualifiziert sind (Informationstechnologie). Grundsätzlich darf eine Stelle erst dann mit einem Nicht-EU-Bürger besetzt werden, wenn kein Deutscher oder EU-Bürger dafür zur Verfügung steht.

"Ausländer sind krimineller als Deutsche."

Ein gutes Drittel der Ermittlungen gegen Ausländer betrifft ein Delikt, das Deutsche gar nicht begehen können: Verstoß gegen das Ausländer- oder Asylgesetz. In die Statstik mit einbezogen werden außerdem als Nichtdeutsche, die hier gar nicht leben: Touristen, Grenzpendler, eingereiste Banden. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen geht - so die Kriminalstatistik des Bundesinnenministeriums - bundesweit betrachtet seit Jahren zurück

"Ausländer belasten unser Sozialsystem."

Ausländer zahlen mehr ein, als sie empfangen. Das liegt daran, dass vor allem junge Ausländer nach Deutschland kommen. Sie zahlen Steuern und Sozialabgaben, die das Sozialsystem stützen. Im Vergleich zur immer älter werdenden deutschen Gesellschaft bedeutet das mehr Beitragszahler als Leistungsempfänger.

"Die Asylanten wollen doch gar nicht arbeiten."

Ein verbreitetes Vorurteil besagt, dass Flüchtlinge es nur auf die Sozialleistungen des deutschen Staates abgesehen haben. Dabei durften Flüchtlinge bislang keine "selbstständige Erwerbstätigkeit oder vergleichbare Erwerbstätigkeit" ausüben. Das Ausländerrecht machte sie von den Sozialleistungen abhängig. Seit 1.1.2001 ist eine Verordnung in Kraft, die es Flüchtlingen unter bestimmten Bedingungen erlaubt zu arbeiten.

"Während wir hart arbeiten, bekommen die Asylanten doch schon beim Betreten des Landes Tausende von Euro/Mark."

Flüchtlinge erhalten ein Taschengeld von 40 Euro pro Monat für den Haushaltungsvorstand und 20 Euro für weitere Familienangehörige. Für Lebensmittel und Kleidung gibt es Essenspakete und Gutscheine.